18.03.2012

Deutschland vor neuem Solar-Rekordjahr

Allein im ersten Halbjahr sei mit mindestens 4000 Megawatt neuer Solarleistung zu rechnen.

Kreise - Deutschland vor neuem Solar-Rekordjahr

Berlin (Reuters) - Trotz der geplanten Kürzung der Förderung wird der Solarboom in Deutschland Regierungs- und Branchenkreisen zufolge auch 2012 nicht abreißen.

Damit kommen auf Investoren aber auch weitere, zusätzliche Kürzungen ab Sommer zu.

Allein im ersten Halbjahr sei mit mindestens 4000 Megawatt neuer Solarleistung zu rechnen, sagten Regierungs- und Branchenvertreter am Donnerstag übereinstimmend der Nachrichtenagentur Reuters. Allein im März sei wegen der ab April geplanten Kürzung mit etwa 2000 Megawatt Zubau vor allem auf Dächern zu rechnen. Im Januar und Februar wurden demnach knapp 1000 Megawatt installiert. Da aber Freiflächen-Anlagen noch bis Ende Juni zu den alten Subventionen gebaut werden können, wird hier zum Sommer mit einem weiteren Schub gerechnet. Zuletzt hatten die Module auf freiem Feld etwa ein Drittel der Neuanlagen ausgemacht.

In den beiden vergangenen Jahren wurden jeweils rund 7500 Megawatt installiert, was die Regierung dazu veranlasste, weitere Förderkürzungen auf den Weg zu bringen. Sie sollen je nach Anlagengröße zwischen 20 und nahezu 40 Prozent betragen. Nach Angaben aus der Branche lohnt sich wegen des Preisverfalls der Module vor allem aus Fernost der Bau dennoch.

Ab Mai, für Freiflächenanlagen ab Juli, hat sich die Regierung weitere Kürzungsschritte bei einem erwarteten Zubau von mehr als 3500 Megawatt im Jahr vorbehalten. Die Höhe der zusätzlichen Einschnitte ist aber offen.

Der Bau könnte sich aber noch einmal beschleunigen, wenn sich die Länder mit ihren Forderungen nach weniger starken Kappungen oder Verschiebung des Termins durchsetzen. Am 21. März will sich die Regierung mit Vertretern der Unionsländer treffen, um eine drohende Blockade im Bundesrat zu verhindern.

Solarstrom wird über auf 20 Jahre garantierte Abnahmepreise, die über den Börsentarifen liegen, gefördert. Die Differenz wird durch eine Umlage auf die Verbraucher bezahlt, die sich jährlich zuletzt auf rund sieben Milliarden Euro belief. Diese Kosten sowie die Belastung des Stromnetzes will die Regierung mit den Kürzungen begrenzen.

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